Modul 1
Gewaltfreie Kommunikation
Ziel der Gewaltfreien Kommunikation mit Kindern ist es unter anderem, ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Die Gewaltfreie Kommunikation wird auch Giraffensprache genannt. Marshall B. Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, hat in seinen Seminaren viel mit Handpuppen gearbeitet. Um das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation für Kinder besser zu veranschaulichen, wählte Rosenberg zwei Symboltiere: Die Giraffe dient als Symbol für die Sprache der Gewaltfreien Kommunikation, auch Giraffensprache genannt. Der Wolf ist ihr Gegenspieler, er steht für eine gewaltvolle Kommunikation, sie wird auch als Wolfssprache bezeichnet.
Was versteht man unter der Giraffensprache?
Die Giraffe steht für eine mitfühlende, freundliche, trotzdem kraftvolle und klare Sprache sowie ein Verhalten, das die Verbindung spüren lässt. Die Giraffe ist das Landtier mit dem größten Herzen. Sie überblickt mit ihrem langen Hals und etwas Abstand die gesamte Situation. Sie beobachtet und fragt sich, welche Gefühle sie spürt, welches Bedürfnis und welche Bitte für sie daraus entstehen. Die Giraffe hört empathisch zu, spricht wertschätzend und sie zeigt ihrem Gegenüber, dass sie ihn nicht verletzen oder bestrafen will. Sie möchte gemeinsam zum Ziel kommen und äußert Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse des anderen.
Was ist die Wolfssprache?
Während die Giraffe aus dem Herzen spricht, äußert der Wolf Gewalt. Der Wolf ist kleiner als die Giraffe. Er überblickt die Situation nicht und ist auf der Suche nach einem Schuldigen. Der Wolf will im Mittelpunkt stehen, er kritisiert, beleidigt, bestraft, bedroht, bewertet und manipuliert. Er lässt den anderen als Verlierer dastehen.
Unterschiede:
Die Giraffensprache und Wolfssprache unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Haltung. Seid ihr euch dessen bewusst, könnt ihr euer Verhalten und eure Ausdrucksweise reflektieren und anpassen - für mehr Giraffe in eurem Leben: Der Wolf stellt sich selbst in den Mittelpunkt. Die Giraffe will dagegen vermitteln: "Du bist mir wichtig." Der Wolf will mit Druck seine Ziele erreichen. Die Giraffe sucht nach einer gemeinsamen Lösung. Der Wolf macht Vorwürfe:
Er löst damit oft Scham, Angst oder Schuldgefühle aus. Für die Giraffe ist gegenseitige Wertschätzung wichtig. Der Wolf urteilt, er belohnt und bestraft. Die Giraffe hört empathisch zu und bewertet nicht. Der Wolf sucht die Auseinandersetzung und den Machtkampf, am Ende gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Die Giraffe sucht die Kooperation.